Dank an alle Ehrenamtlichen

17. Februar 2020

Ehrenamtsempfang 2

Ehrenamt ist Arbeit, die unbezahlbar ist. So alt dieser Spruch ist, so wertvoll ist das Ehrenamt. Millionen Menschen sind in Deutschland ehrenamtlich in den unterschiedlichsten Bereichen tätig. Auch in Pegnitz engagieren sich Menschen für eine lebendige und lebenswerte Stadtgesellschaft. Doch oftmals wird dieses segensreiche Engagement nicht ausreichend gewürdigt. Aus diesem Grund lud die Pegnitzer SPD Ehrenamtliche aus dem gesamten Stadtgebiet zu einem Neujahrsempfang für Ehrenamtliche ein, um sich für ihr Engagement zu bedanken. Über 80 Ehrenamtliche aus Kultur, karitativen Organsiationen, Sport, Rettungswesen und vielen anderen Bereichen waren in den Saalbau der Gaststätte Krieg nach Horlach gekommen, um miteinander bei hausgemachten Bratwürsten und guten Gesprächen einen schönen Abend zu verbringen und sich untereinander auszutauschen.

Ehrenamtsempfang 1

„Ihr Ehrenamtliche bereichert unsere Stadtgesellschaft, Ihr seid der Kit, der die Gemeinschaft zusammenhält. Ehrenamtliche Tätigkeit ist nicht mit Gold aufzuwiegen, aber wir wollen uns wenigstens mit einer kleinen Geste bei Euch bedanken. Ihr seid eben nicht diejenigen, die mit ausgefahrenen Ellbogen durch die Lansdchaft und die Gesellschaft gehen, sondern die mit Herz und Verstand für die Gemeinschaft, den Zusammenhalt und das gedeihliche Miteinander eintreten,“ so Bürgermeister Uwe Raab.

Ohne Ehrenamt würde in einer Kommune alles still stehen, daher werde stets ein besonderer Fokus darauf gelegt, die Rahmenbedingungen für gutes Ehrenamt zu schaffen und aufrecht zu erhalten. „Wir müssen gemeinsam gegen Populismus und Polarisierung, gegen Hass und Hetze und gegen Gewalt zusammenstehen. Wer ein Ehrenamt ausübt zeigt damit, dass er sich in der Gesellschaft einbringen und ihr etwas zurück bringen möchte. Das sind Eigenschaften, die einer Stadtgesellschaft gut tun und eine Stadt lebenswert machen“, so Raab weiter.

Einen besonderen Stellenwert hatte eine der wohl letzten öffentlichen Reden des scheidenden Nürnberger Oberbürgermeisters Dr. Ulrich Maly inne. Maly ist kein Freund der lauten Töne. Wohl durchdacht und charmant formuliert führte er den gespannten Zuhörern vor Augen, dass es in unserem Land nicht so schlecht sei, wie es oftmals gemacht werde. „In Deutschland geht es uns so gut wie noch nie. Dies folgt aus den Zahlen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, der Arbeitslosen, der Summen auf Sparkonten und des Konsums. Tatsächlich haben alle Schichten zugelegt, auch die ärmeren. Der Mittelschicht geht es gleich gut oder besser als vor Jahren. Diese Gruppen haben jedoch das Gefühl, es gehe ihnen immer schlechter. Warum? Weil ihr Abstand zu den reichsten zehn Prozent der Bevölkerung größer geworden ist und weil sie sich nicht sicher sind, ob das, wie in den letzten Jahrzehnten seit dem zweiten Weltkreig gewohnt, auch künftig so bleibt.“.

Darin sieht Maly die Ursache für Zukunftspessimismus und die Empfindung von Ungerechtigkeit, die laut Umfragen weit verbreitet seien. „Max Frisch hat einmal davon gesprochen, dass es dann eine produktive Kraft der Krise gebe, wenn man ihr den Beigeschmack der Katastrophe nimmt. Und für manches, was uns heute erregt, ist ja schon der Begriff der Krise zu hart. Wir können wie damals bei der Flüchtlingszuwanderung ein Auseinanderfallen von Stimmung und Haltung beobachten. In unserer Demokratie gibt es eine klare Mehrheit von Demokratinnen und Demokraten. Von Bertelsmann-Stiftung bis zur Shell-Jugendstudie werden den Deutschen jedes Alters eine hohe kulturelle Offenheit, Sehnsucht nach Gerechtigkeit, Empathie, Hilfsbereitschaft und Bereitschaft zum Ehrenamt attestiert. Nur liegt diese sympathische Selbstverständlichkeit des Mensch-Seins offenbar allzu oft im Wahrnehmungsschatten der vielen Pseudoskandale, die medial Widerhall finden“, so Maly.

Auch das Entstehen von Rechtsparteien sei in der ganzen westlichen Welt zu beobachten. „Die Welt hat sich immer verändert, seit der Industrialisierung in rasant zunehmendem Tempo. Die Rechten versprechen die Rückkehr zu einem vorherigen Zustand, die aber in Wirklichkeit nicht möglich ist.“ Er verglich die Absicht, zu einer weniger vielfältigen Gesellschaft zurückzukehren mit dem Versuch, aus einem Rührei ein Spiegelei zu machen. "Meistens gehen die rechten Politiker nicht ins Detail, was genau sie wie und für wen zurück holen wollen, das bleibt im Dunkeln", so Maly.

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